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Fake-Anrufe, KI und die Gefahr durch geklonte Stimmen

Voice CloningFake-Anrufe, also betrügerische Telefonanrufe, sind eine bekannte Masche. Mit dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) haben Betrüger jedoch eine neue Dimension erreicht – besonders durch das Klonen von Stimmen.

Was bedeutet „geklonte Stimme“?

Beim Stimmenklonen wird mithilfe von KI eine künstliche Kopie einer echten Stimme erzeugt. Dafür reichen oft schon wenige Minuten mit Sprachaufnahmen, wie sie etwa aus Sprachnachrichten, Videos oder Podcasts stammen. Die KI analysiert die Sprachmuster und kann anschließend beliebigen Text in der nachgeahmten Stimme sprechen lassen.

Wie setzen Betrüger geklonte Stimmen ein?

  •  Vortäuschung von Notfällen: Betrüger geben sich mit einer geklonten Stimme als Familienmitglied, Freund oder Chef aus. Sie schildern einen angeblichen Notfall und bitten um schnelle finanzielle Hilfe.
  • Anweisungen in Unternehmen: In Firmen werden Angestellte telefonisch aufgefordert, vertrauliche Informationen weiterzugeben oder Überweisungen zu tätigen – angeblich im Auftrag eines Vorgesetzten.
  • Erhöhung der Glaubwürdigkeit: Geklonte Stimmen wirken vertraut und senken die Hemmschwelle, Anweisungen zu befolgen oder sensible Daten preiszugeben.

Woran erkennt man einen Anruf mit geklonter Stimme?

  • Leicht unnatürlicher Klang: Die Stimme klingt manchmal etwas mechanisch oder es fehlen typische Emotionen.
  • Ungewöhnliche Sprechweise: Pausen, Betonung oder Dialekt können anders sein als gewohnt.
  • Unerwartete Themen: Plötzliche Bitten um Geldüberweisungen oder vertrauliche Informationen sollten immer misstrauisch machen.

Schutzmaßnahmen gegen Fake-Anrufe mit geklonter Stimme

  • Rückfragen stellen: Persönliche Fragen stellen, die nur der echte Anrufer beantworten kann.
  • Rückruf auf bekannter Nummer: Bei Unsicherheit das Gespräch beenden und selbst die bekannte Nummer zurückrufen.
  • Sicherheitsabsprachen in Familien und Firmen: Klare Regeln für Notfälle und Datenweitergabe vereinbaren.

Vereinbarter Code für kritische Themen

Ein besonders effektiver Schutz ist die Einführung eines vereinbarten Codes oder Kennworts für kritische Situationen. Dabei wird innerhalb der Familie, im Freundeskreis oder im Unternehmen ein geheimes Wort oder eine Zahlenkombination festgelegt, die bei sensiblen Themen (z. B. Geldforderungen, dringende Anweisungen) genannt werden muss. Fehlt dieser Code im Gespräch, sollte man skeptisch werden und keine Handlungen vornehmen.

Beispiele für den Code:

  • Ein Satz wie: „Grüß den Hund von mir.“
  • Eine bestimmte Zahlenkombination am Satzanfang.
  • Ein vorher festgelegtes Stichwort.

Fazit

Geklonte Stimmen durch KI machen Fake-Anrufe noch gefährlicher und glaubwürdiger. Ein vereinbarter Code für kritische Themen kann eine wirksame zusätzliche Sicherheitsstufe sein. Vorsicht, gesunder Menschenverstand und klare Absprachen sind der beste Schutz vor dieser modernen Betrugsmasche.